Nachdem wir zuvor die vier Patriarchalbasiliken beschrieben haben, hier nun eine kleine, aus den vielen und erhabenen Sakralbauten, die die Stadt bietet, erlesene Auswahl der sehenswertesten Kirchen.
San Clemente
Diese Kirche ist eines der schönsten Beispiele für die vergangenen zwei Jahrtausende architektonischer Geschichte und Kunst der Stadt.
So weißt die Basilika drei übereinanderliegenden Ebenen auf: Ein niedrigerer, aus der Zeit der römischen Republik stammender, Sakralbau mit außergewöhnlichen Fresken, der über einer frühchristlichen Kirche, ein Mithras-Heiligtum, erbaut wurde und die heutige Oberkirche. Das Bauwerk ist beispielhaft für das damals übliche Konstruktionsverfahren mit dem man damals Bauwerke aufstockte und an Höhe gewann, indem man eigenes Baumaterial abtrug und darauf wieder aufbaute.
Santa Maria in Trastevere
Geprägt durch ihren byzantinischen Stil, wurde diese Kirche im zwölften Jahrhundert über einem Schrein des dritten Jahrhunderts aufgebaut. Durchquert man das schöne Hauptschiff, das mit ionischen Säulen flankiert ist, nähert man sich staunend der Chorkapelle mit ihren wunderschönen byzantinischen Mosaiken, die perspektivische Effekte aufweisen. Ein Novum für die Zeit ihrer Entstehung.
Santa Maria sopra Minerva
Der Platz der ‚Sant Marien über dem Minerva Tempel‘, unweit vom Pantheon, wird überraschend von einem von Bernini geschaffenen Elefanten bestimmt, der einen ägyptischen Obelisken trägt. Die Kirche ist die einzig wirklich gotische Kirche der Stadt, auch wenn die im romanischen Stil gebaute Fassade nicht auf Anhieb darauf schließen lässt. Unter anderen Kunstschätzen birgt der sehr formschöne Bau eine bemerkenswerte Statue des auferstandenen Christus mit Kreuz, von Michelangelo.
Sant‘ Ignazio
Die zweitgrößte Kirche der Jesuiten in Rom wurde zu Ehren des Gründers des Ordens, Ignatius von Loyola, im siebzehnten Jahrhundert erbaut. Maßgeblich im Barockstil, ist sie bekannt für die perspektivischen Fresken von Andrea Pozzo, sowie für die berühmte ‚Trompe-l’œil‘ (mit illusionistischen Motiven ausgeschmückt) Kuppel.
Santa Prassede
Erbaut im neunten Jahrhundert, ist Santa Prassede eine der schönsten Ausdrucksformen des byzantinischen Stils mit reichen und bunten Mosaiken von Qualität ausgekleidet und erhabenem Ausdruck, wie dies auch auf dem Apsisbogen und der Kapelle des hl. Zeno zu bewundern ist. Hier hervorzuheben sind auch die schönen Kosmatenarbeiten (Intarsien in Marmor) des Fußbodens .
Santa Sabina
Auf dem aussichtsreichen und zur Erholung einladenden Aventin-Hügel liegt die Kirche Santa Sabina, vielleicht die Schönste unter den frühchristlichen Kirchen, die in Rom überlebt haben. Erbaut im frühen fünften Jahrhundert ist sie der Sitz der Kurie des Dominikanerordens. Der riesige Innenraum ist anmutig gestaltet und attraktiv proportioniert. Der angrenzende Orangengarten bietet dazu eine herrliche Aussicht auf Rom und auf die Kuppel von St. Peter.
Santa Cecilia in Trastevere
Die aus dem neunten Jahrhundert stammende Kirche beherbergt die Reliquien der heiligen Cäcilia und deren herrliche Skulptur. Der Ort strahlt eine besondere Ruhe aus, so befindet sich die Kirche auch in einer ruhigeren Gegend von Trastevere. Bemerkenswert sind das mittelalterliche Bodenmosaik und das Fresko in der Apsis aus dem neunten Jahrhunderts, mit denen die Kirche ausgestattet ist. Das Innere, welches im neunzehnten Jahrhundert umgebaut wurde, konserviert viele antike Elemente.
Sant’Agnese fuori le Mura
Die Kirche der hl. Agnes, die sich vor den Mauern des alten Roms in der Via Nomentana befindet, ist maßgeblich von frühchristlicher und mittelalterlicher Kunst beeinflusst. Der Komplex umfasst die Katakomben von St. Agnes, die Basilika von Konstantin aus dem vierten Jahrhundert, von der nur noch die Wände bestehen, das Mausoleum der Santa Costanza, in deren harmonischem Gewölbe bemerkenswerte Fresken aus dem vierten Jahrhundert erhalten geblieben sind und die Basilika von Honorius aus dem siebten Jahrhundert, heute Kirche und Kloster, wo wir auf die besonderen Mosaiken in der Apsis hinweisen, aus der gleichen Epoche stammend.
San Lorenzo fuori le Mura
Diese sehr ansehnliche und außergewöhnliche Basilika aus dem sechsten Jahrhundert nahm seine heutige Form im dreizehnten Jahrhundert an. Nach Bombardierungen der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs auf das Viertel San Lorenzo wurde die Kirche jedoch zu großen Teilen umgebaut.
Im Inneren der Kirche heben sich der erhöhte Chor hervor, der die eigentlichen Überreste der Kirche des sechsten Jahrhunderts beherbergt, sowie anmutende korinthischen Säulen aus der Antike. Hierzu fügen sich außerdem eindrucksvoll die schönen Fußbodenintarsien, Kolonnaden und der Kreuzgang.
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